Wir möchten euch zu einem audiovisuellen Spaziergang durch die Straßen von Tiflis und darüber hinaus einladen: um sie mit unseren Augen zu sehen und mit unseren Ohren zu hören. Um uns intuitiv mit diesem Ort zu verbinden, durch unsere Skizzen und Feldaufnahmen, die ohne vorherige Kontextualisierung und Absicht, sondern einfach als technische Notwendigkeit für das Verständnis unserer Umgebung gemacht wurden. Die georgische Erinnerungskultur stellt sich als eine Begegnung verschiedener Erzählungen, komplizierter Geschichten und verdrehter Zeitlichkeiten dar, und so sind auch unsere Erinnerungen an diesen Ort alles andere als einseitig und selbsterklärend. 
Paula skizzierte während der gesamten Reise mit dem dünnsten Stift, den sie zur Verfügung hatte, ließ ihre Gedanken schweifen und hielt einige der Orte/Szenen des Alltagslebens in Bewegung fest. Hanna hatte auch nicht das Ziel, den Soundtrack von Goergia zu erforschen: Sie nahm einfach die Geräusche auf, an die sie sich an diesem Ort erinnern wollte, geleitet von zufälligen, aber überraschenden Begegnungen. 


Mit dieser Art von „Bewegungscomic“ möchten wir das Visuelle und das Auditive miteinander verflechten, um eine weitere Wahrnehmungsebene hinzuzufügen, die keinen Kontext liefert, sondern direkt die Sinne anspricht. Seht es eher als poetischen Ausdruck denn als inhaltliche Quelle, eher als künstlerische Arbeit denn als Feldforschung. Wir sind dort gewesen, und so manifestiert sich unsere Erinnerung an Georgien.

Hanna Launikovich, Bradley Williams Cohen und Paula Mittrowann trafen sich im Oktober 2023 in Tiflis, Georgien, im Rahmen des Programms „Brücken der Erinnerung“

Auf dem Bild sehen Sie, wie wir das Exponat während der Ausstellung in Berlin gezeigt haben. Auf einem Holztisch steht ein MP3-Player mit einer Anleitung zum Einschalten auf weißem Papier. Auf dem Tisch liegen auch rosafarbene Kopfhörer, sodass Sie die georgische Musik über den Player hören können. Es gibt einen schwarz-weißen handgeschöpften Papiercomic mit dem Titel „Ein Traubenkern in warmer Erde“.