Eine Metapher für Erinnerung und Erinnungspolitik
Unsere gemeinsame Arbeit Correspondences verhandelt eine der Bildungsreisen des Projekts „Cultures of Remembrance“ in Form eines Briefes. Die Reise brachte uns im Oktober 2023 nach Georgien. Das Briefeschreiben stellt eine persönliche und ästhetische Begegnung sowie eine künstlerische Antwort auf ein mit dem Telefon aufgenommenes Video dar – als Erinnerung, als Dokument, als (abstraktes) Souvenir.
In den Briefen verweben wir Erinnerungen und Gedanken, Reflexionen über die Brücken der Erinnerung und künstlerische Freundschaft. Die Correspondences werden zu einer Metapher für Erinnerung und Erinnerungspolitik: private Erinnerungen oder Erinnerungen, von denen man nur Zeuge ist, eine Projektion dessen, was verborgen ist. Was schwer zu begreifen ist, wenn man aus einem anderen Kontext kommt, womit sich Erinnerung und Gedächtnis versöhnen, woran erinnert wird und woran nicht.
Die Besucher*innen sind eingeladen, sich das Video anzusehen und die Briefe zu lesen oder sich auch mit den Aufnahmen der Briefe durch die Ausstellung zu bewegen.
Linda Jiayun Gao-Lenders und Janis Jirotka kennen sich aus der Zusammenarbeit an ihrem Projekt „Jesse James oder was der Kommunismus war“ (LICHTHOF Theater, 2021-22), das sich mit der postsozialistischen Erinnerung aus der Perspektive zweier Generationen beschäftigt. Ihre Arbeit und ihr Interesse verbindet künstlerische Forschung mit auto-ethnografischen, autofiktionalen Methoden der Ko-Autorenschaft, Erinnerungspolitik und feministischem Storytelling.